Pionier und Frühlingsbote

22.03.2000

Sandbirke ist Baum des Jahres 2000

(SMS) Der Frühling steht vor der Tür. Viele Münsteraner freuen sich schon darauf, endlich mal wieder durch die Birkenhaine im Stadtpark Wienburg zu spazieren. In diesem Jahr sollten sie sich die Bäume mal ganz genau anschauen, denn die Sandbirke ist zum Baum des Jahres 2000 gewählt worden. "Damit wird eine Art herausgestellt, die sehr weit verbreitet ist", so Hartmut Tauchnitz, Leiter des städtischen Amtes für Grünflächen und Naturschutz und Mitglied des Kuratoriums "Baum des Jahres".

Die Birke, die bis zu 25 Meter groß werden kann, ist durch ihre grazilen Zweige und die weiße Borke nicht nur nett anzusehen, sie kann auch vielfältig genutzt werden: Aus dem Reisig werden Besen gebunden, das Birkenwasser lässt sich zu Birkenwein vergären oder als Haarwasser oder Schönheitstrunk einsetzen. Auch Heilmittel gegen Rheuma und Nierenbeschwerden können aus Birken gewonnen werden. Aus den Blättern lässt sich ein heilsamer Tee brauen. Das helle Holz ist bei der Möbelherstellung sehr beliebt, und auch Kaminbesitzer schwören auf Birkenholz.

Birken sind die winterhärtesten Laubgewächse auf der gesamten Nordhalbkugel der Welt. Als Pioniere sind sie unheimlich zäh, sie wachsen sogar in Dachrinnen und Mauerritzen. Am schönsten sind sie jedoch, wenn man sie in voller Pracht sehen kann, das findet zumindest Hartmut Tauchnitz: "Die Bäume erfreuen Menschen in Parkanlagen als malerische Gruppe oder als Birkenhain. Im Wald und in der Heide kann die Birke ein Charakterbaum sein." Nicht umsonst wird die Birke jedes Jahr wieder als Maibaum und Maigrün zum Schmuck der Häuser verwendet. Denn wenn die Birke blüht ist eins gewiss: Der Frühling ist da.

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