Wewerka-Pavillon und eine "Business-Collection"

22.07.2001

Künstlerin Magdalena Drebber spielt in ihrer Installation mit Innen und Außen

(SMS) Häufig ein von innen "kunstvoll bespieltes" Objekt, bleibt der Wewerka-Pavillon in Münster in der neuen Installation "Bopp’s Business Collection Scala" leer. Pure Absicht der Künstlerin Magdalena Drebber: Sie platziert quasi als Gegengewicht zu der ausgeräumten und transparenten Ausstellungsvitrine einen geschlossenen und mit vielerlei Dingen gefüllten Transport-Container vor den Pavillon. Bürgermeister Fritz Krüger eröffnete die Installation in der gemeinsamen Reihe von Kulturamt und Kunstakademie. Die Einführung übernahm Professor Dr. Manfred Schneckenburger.

1999 stießen Magdalena Drebber und Ellen Mäder-Gutz auf der Suche nach geeigneten Ausstellungsräumen zufällig auf das ehemalige Gebäude des Raumausstatters "Bopp" in Bremerhaven. Dieser hatte sein Geschäft nach etwa 40 Jahren gerade aufgelöst und seine wichtigsten Dinge herausgenommen. Alles scheinbar Unwichtige wie Mobiliar, Stoffe, Musterkataloge, alte Werkzeuge, Materialproben sollte dem Sperrmüll überlassen werden. Eine Ausstellungsidee war geboren, indem Magdalena Drebber - ehemalige Studentin der Kunstakademie Münster und derzeitige Betreuerin des Orientierungsbereiches - unter dem Titel "bei Bopp" eigene Arbeiten in diesen Räumen zeigte. Seitdem geht Bopp’s Nachlass unter ihrer künstlerischen Regie auf Ausstellungstournee.

Bis zum 2. September nun bildet der Wewerka-Pavillon eine Station für die Präsentation dieser "Business-Collection". Doch den Besucher erwartet nicht ein neuerliches Arrangement der skurrilen Hinterlassenschaft aus 40 Geschäftsjahren eines Raumausstatters. Der Pavillon bleibt leer. Dafür wird als Gegengewicht zu der ausgeräumten Ausstellungsvitrine ein mit dem ehemaligen Inventar gefüllter, aber geschlossener Transport-Container vor den Pavillon gestellt. Den einzigen weithin lesbaren Hinweis auf den Inhalt der Ausstellung bietet der Schriftzug des Ausstellungstitels und ein kleines Fenster, das einen Einblick in Bopp’s Sammelsurium ehemaliger Dekorationskunst ermöglicht.

Formal ein offensichtliches Spiel mit dem Gegenüber von offen und geschlossen oder leer und gefüllt, möchte die Künstlerin auf inhaltlicher Ebene die Erwartungshaltung des Publikums nach einer "kunstvoll bespielten" Bühne im Wewerka-Pavillon unterlaufen.

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