Feuerwehr: mehr Einsätze, bessere Ausstattung, neues Sicherheitskonzept

21.07.1999

Bilanz ‘98: 38 054 Einsätze, 204 Personen gerettet, 110 Mio. Mark Schäden verhindert

(SMS) Großbrand im Industriebetrieb, Sturm und Überschwemmungen, Lebensmüder auf dem Baukran und lebensschwaches Elefantenbaby im Zoo - in zahllosen Bereichen war die Feuerwehr im letzten Jahr im Einsatz. Dank technischer Neuerungen und strategischer Verbesserungen noch schneller und effizienter. "Das Zusammenspiel von haupt- und ehrenamtlichen Einheiten bei der münsterschen Feuerwehr ist mittlerweile beispielgebend", so Umweltdezernent Heiner Pott. "Mit diesen Strukturen und dieser Mannschaft sind wir fit fürs nächste Jahrtausend."

Insgesamt 38 054 mal rückten Feuerwehr bzw. Rettungsdienst aus, so die Bilanz für 1998. Das ist ein Anstieg von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders im Rettungsdienst war die Feuerwehr gefordert: Um 1444 auf 35 744 sind die Einsatzzahlen gestiegen. Auffällig die Zunahme bei den Krankentransporten, die sich die Feuerwehr mit dem Arbeiter-Samariter-Bund, dem Deutschen Roten Kreuz und der Johanniter-Unfallhilfe teilt. Hier bekamen die Retter zu spüren, daß die Patienten kürzer in den Krankenhäusern verweilen und augenscheinlich bei der Entlassung noch auf den fachmännischen Transport angewiesen sind.

Häufiger als in den drei Vorjahren rückte die Feuerwehr 1998 auch zu technischen Hilfeleistungen aus: Der "Mini-Tornado" über Roxel und sintflutartige Regenfälle im Süden der Stadt ließen den jahrelang ungenutzten Sandsäcken im Oktober innerhalb von Minuten ungeahnte Bedeutung zuwachsen. Die gute Einsatzvorbereitung und gut gepflegte Ausstattung machten sich hier mehrfach bezahlt.

"Ausschlaggebend für unseren Erfolg sind nicht die entstandenen Schäden, sondern vielmehr das Menschenleben oder die Sachwerte, die wir retten können", erklärt der Leitende Branddirektor Benno Fritzen, Chef der 267 Berufsfeuerwehrmänner und 649 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr. "Hätten wir zum Beispiel ein Übergreifen der Flammen vom Lager auf die Produktionsstätten der Hengst Filterwerke im März 1998 nicht verhindern können, hätten die Schäden letztlich 80 Mio. und nicht 20 Mio. Mark betragen."

Technische Neuerungen und organisatorische Verbesserungen

Die Erneuerung der kompletten Kommunikationstechnik in der Leitstelle der Feuerwache I am York-Ring trug 1998 wesentlich dazu bei, die Feuerwehr flexibler und schneller zu machen. Fünf neue - schmalere und damit wendigere - Löschfahrzeuge sowie die Einführung der Rettungsrucksäcke, welche die münstersche Feuerwehr als eine der ersten im Bundesgebiet für ihren Rettungsdienst entwickelte, verbesserten die Einsatzbereitschaft vor Ort.

Auf neue gesetzliche Regelungen zu Verantwortlichkeiten und Führung bei sogenannten "Großschadensereignissen" reagierte die münstersche Feuerwehr mit der Zusammenlegung der Führungsstellen von Feuerwehr und Katastrophenschutz. Die Organisation wurde harmonisiert und gestrafft, Kompetenzen klarer geregelt. Jetzt laufen die Fäden in der modernisierten Leitstelle am York-Ring zusammen, das ehemalige Katastrophenschutzzentrum in der Weißenburgstraße wurde aufgegeben. Ihre erste Bewährungsprobe bestand die neue Führungsorganisation bei der Vorbereitung auf die umstrittenen Castor-Transporte im Frühjahr ‘98.

Mit dem neuen Löschzugkonzept nahm die Feuerwehr sich ankündigende bundesweite Standards im Brandschutz quasi vorweg. Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr wurden noch enger vernetzt als bislang. Die Schlagkraft der Einheiten, die jeweils zuerst an der Notfallstelle eintreffen, konnte damit deutlich erhöht werden. Mit dem Tag, als die Standards vereinbart wurden, waren sie in Münster bereits umgesetzt.

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