Ein Kai für Künstler und Kreative

15.07.1999

Sechsteilige Serie zum Erneuerungsschwerpunkt Südost. Folge 4: Private Investitionen in Millionenhöhe / Ateliers sollen bezahlbar bleiben

(SMS) Ein repräsentatives Glanzstück des neuen Hafens ist der "Kreativkai". Fantasiebegabte Besucher könnten sich ein wenig nach Hamburg versetzt fühlen, wenn sie vom neuen Hafenplatz den sehenswerten Blick auf die alten Speicherfassaden genießen.

Die Idee, die Nordseite des Stadthafens aufzuwerten, hatten die Planer bereits Ende der 80er Jahre etwa im "Leitplan Stadterneuerung". Produktionsbetriebe und Werkstätten, die nicht direkt vom Hafen abhängen, sind wegen der geringen Grundstückstiefe hier nicht optimal angesiedelt, heißt es in dem Leitplan.

Viele Lagerhallen und Speicher stammen noch aus der Jahrhundertwende und haben den Zweiten Weltkrieg einigermaßen unbeschadet überstanden. Private Investoren sanieren jetzt die nicht mehr genutzten, denkmalgeschützten Bauten. Auch industriegeschichtlich interessante Innenelemente wurden bei den Umbauten beachtet.

Die Verbindung von Altem und Neuem hat Charme. Sehenswert ist etwa in einem Küchenstudio, wie die einstigen Getreideschütten der Westfälischen Central-Genossenschaft Rhenus geschickt in das Lampensystem integriert wurden.

Das Bürohaus des Unternehmers Josef Kuhr im alten Kornspeicher mit der Gaststätte "Luf", der Coppenrath-Verlag im denkmalgeschützten WCG-Speicher, das Wolfgang-Borchert-Theater im ehemaligen Genossenschaftshaus der westfälischen Molkerei, das Galeriehaus Grimm, eine Keramikwerkstatt, ein Motorrad-Handel - aus dem ehemaligen "Hinterhof" ist bereits ein ansehnliches und einladendes Stück Hafen geworden. Der besondere Reiz liegt darin, daß hier Warenumschlag und Hafenbetrieb beobachtet werden können. Auch die zahlreichen Hobbyfischer, die bei jedem Wetter ihre Angel am Kai auswerfen, tragen zum Ambiente bei.

Die Vermarktung der übrigen Gebäude ist im Gange. Das grüngestrichene Hafenamt steht noch leer. Im "Atelierspeicher" neben dem neuen Coppenrath-Verlag könnten schon bald Künstler und die bisher am Hawerkamp untergebrachte Städtische Ausstellungshalle einziehen. Der Coppenrath-Verleger Wolfgang Hölker möchte das Gebäude zu einem Atelierhaus ausbauen. Die Stadt prüft zur Zeit die Machbarkeit des Vorhabens. Die Künstlerateliers aber sollten bezahlbar bleiben, betont Jörg Tettenborn vom städtischen Amt für Liegenschaften und Stadterneuerung.

Ein Parkhaus möglichst in der zweiten Reihe des Hafenweges soll die beengte Parksituation entspannen. Lücken zwischen der bestehenden Bebauung sollen auf Dauer geschlossen werden. Bis jetzt wurden bereits private Investitionen in Millionenhöhe vorgenommen. Die Veränderungen am Kreativkai werden noch eine Zeit dauern. Nächste Folge: Albersloher Weg wird "Dienstleistungs-Meile"

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