Alter Müllberg in neuem Gewand

22.06.1999

Umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Deponie in Coerde haben begonnen

(SMS) Einen überdimensionalen Schutzmantel erhält die stillgelegte Zentraldeponie I am Coerder Liekweg in Münster. Die Oberflächenabdichtung des 47 Meter hohen Müllbergs ist Teil einer umfangreichen Altlastensanierung unter der Leitung des städtischen Umweltamtes. Mit dem ersten Spatenstich startete das Sanierungsvorhaben, das voraussichtlich Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein wird. Die Kosten von rund 15 Millionen Mark trägt zu 80 Prozent das Land Nordrhein-Westfalen.

"Gestiegene Umweltstandards machen die Abdichtung dringend erforderlich", erläuterte Patrick Hasenkamp, Leiter der Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM), den Grund für das ungewöhnliche Bauvorhaben. Früher sei der Müll beseitigt worden, ohne daß man sich ernsthaft Gedanken über die Spätfolgen der Abfallentsorgung gemacht hätte. Während der Betriebszeit der Deponie von 1957 bis 1980 häuften sich so rund 1,2 Millionen Kubikmeter Gewerbe- und Hausmüll an, die ungeschützt den Niederschlägen ausgesetzt waren.

"Damals gab es noch keine so strengen gesetzlichen Vorschriften zur Lagerung von Abfall wie heute", bestätigte der Leiter des städtischen Umweltamtes, Heiner Bruns. Die anstehende Sanierung soll potentielle Gefahren für Mensch und Umwelt minimieren. Der gesamte Deponiekörper mit einer Oberfläche von fast 90 000 Quadratmetern wird in mehreren Schritten mit Ton- und Kunststoffschichten abgedichtet. Dadurch kann zum einen kein Regenwasser mehr eindringen, um Schadstoffe auszuspülen, zum anderen wird verhindert, daß Gase unkontrolliert austreten können. Vielmehr werden die Gase aufgefangen und als Energielieferant einem Blockheizkraftwerk zugeführt.

Als letzter Schritt wird der komplette Müllberg mit einer Schicht Kultivierungsboden aufgefüllt, um darauf einheimische Bäume und Sträucher anzupflanzen.

Einen detaillierten Einblick in das gesamte Sanierungsprojekt gibt ein Informationsblatt des städtischen Umweltamtes. Erhältlich ist es im Umweltbüro im Stadthaus I. Weitere Fragen beantwortet Christof Hecker vom Umweltamt unter der Telefonnummer 4 92-31 65.

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