Münster ist unter 22 Großstädten einer der attraktivsten Standorte

18.02.1999

Gutachten zeigt Stärken und Schwächen auf / Empfehlung der Marktanalyse zum Standortmarketing: Leitbild formulieren

(SMS) Münster zählt unter 22 westdeutschen Großstädten zu den drei attraktivsten Wirtschaftsstandorten und hat im Vergleich zu vielen anderen Kommunen in den 90er Jahren eine positive Entwicklung genommen. Gleichwohl: So gut die Position der Hochschulstadt im Bundesvergleich auch ist, so muß sie doch zukünftig ihre Stärken, verbunden mit einem klar definierten Leitbild, noch mehr in den Vordergrund rücken. Zu diesem Fazit kommt eine von der Wirtschaftsförderung Münster in Auftrag gegebene Marktanalyse, deren Ergebnisse Stadtdirektor Horst Freye am Donnerstag (18.2.) der Presse vorstellte.

Wie wird der Standort außerhalb wahrgenommen? Wie bewerten ortsansässige Unternehmen das Image? Wo liegt Potential für die Zukunft? Wo die Handlungsfelder? Antworten darauf und erste Empfehlungen für Praxisschritte gibt das Gutachten der beauftragten Müller Consult GmbH aus Hamburg. "Wir wollen eine solide Basis für ein zukunftsweisendes Marketing, um den Standort Münster zu stärken und weiter zu profilieren", so Wirtschaftsdezernent Horst Freye zu den jetzt vorliegenden Ergebnissen. Auch wenn es in Münster aufgrund der vorhandenen wirtschaftlichen Stabilität kaum "Leidensdruck" gegeben habe, müsse sich die Stadt neuen Herausforderungen stellen.

Die Gutachten-Resultate basieren u.a. auf einem Vergleich Münsters mit anderen westdeutschen Großstädten, ausführlichen Unternehmensbefragungen und Auswertungen von Ansiedlungsstatistiken und der Beschäftigtenentwicklung.

Spitzenplatz nach Mainz und Oldenburg

Im westdeutschen Großstadtvergleich - ausgewählt dafür wurden alle Städte zwischen 150 000 und 300 000 Einwohnern - belegt Münster im Gesamtergebnis den dritten Platz hinter Oldenburg und Mainz, dicht gefolgt von Osnabrück. Besonders gut, jeweils mit Platz eins, schneidet Münster hier bei den Kriterien ab, die den Arbeitsmarkt betreffen: Dem traditionell hohen Anteil der Tertiärbeschäftigten und seinem hohen Anteil auch an der Bruttowertschöpfung - 82 Prozent der Gesamtleistung wird durch den Dienstleistungsbereich erwirtschaftet.

An erster Stelle des Rankings liegt Münster auch bei der Grundsteuer B, die sich auf teilweise erheblich niedrigerem Niveau als in anderen Städten bewegt. Zweite Plätze erreichte Münster bei der Arbeitslosenquote - nur noch Mainz wies eine niedrigere Ziffer auf - und der Beschäftigtenentwicklung. Im unteren Drittel landete die Stadt indes bei der Produktivität sowie bei Wohnungsmarktfaktoren mit hohen Preisen bei Eigenheimen und Neubaumieten.

"Beamtenstadt" und Universität

Münster steht aktuell in vielen Bereichen gut da und müßte für Unternehmen, die neue Standorte suchen, interessant und attraktiv sein. Jedoch, so merkt Müller Consult in seiner zusammenfassenden Analyse an, verfügt die Stadt nicht über ein klares wirtschaftliches Profil. Das Image werde vielfach geprägt durch Attribute wie Geschichte, Universität, schöne Innenstadt und zuweilen noch mit dem althergebrachten Etikett "Beamtenstadt" versehen.

Leitbild-Vorschlag: Gesundheit

Ansatzpunkte für ein effektives Standortmarketing sieht das Beratungsunternehmen auf drei Ebenen. Unverzichtbar sei die Entwicklung eines Leitbildes für die Stadt. Beste Entwicklungschancen für Münster biete nach den Untersuchungen, Analysen und Erhebungen ein Leitbild, das sich am Themenfeld "Gesundheit" orientiert. Gründe: Münster besitzt hier handfeste Standortvorteile - Stichworte: Hochschulen, Klinikum - und weist in den letzten Jahren eine hohe Dynamik in der Beschäftigungsentwicklung in den Bereichen Biotechnologie, Analytik und Medizintechnik auf.

Hearing im Frühjahr

Andere Handlungsempfehlungen im Sinne eines zukunftsträchtigen Marketingskonzeptes wie verbesserte Werbemaßnahmen, imagebildende Serviceangebote und konkrete Projekte setzt die Wirtschaftsförderung bereits um. So werden Vermarktungsunterlagen in Optik und Inhalt überarbeitet. Für die BioGenTec- Messe im März in Köln organisiert die Stadt einen Gemeinschaftsstand, an dem sich in der Moderation der Wirtschaftsförderung kleine und innovative Unternehmen öffentlichkeitswirksam präsentieren. Die Leitbildfrage steht im Mittelpunkt eines Hearings im Frühjahr, bei dem die Ergebnisse der Marktanalyse öffentlich diskutiert werden.

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