Bundestagswahl 2025: Wer hat in Münster wie gewählt?
Münster (SMS) Die Statistikdienststelle der Stadt Münster hat die Ergebnisse der Bundestagswahl 2025 nach Alter und Geschlecht erfasst, ausgewertet und aufbereitet. Die repräsentative Wahlstatistik für Münster liefert einen detaillierten Blick auf das Wahlverhalten der Münsteranerinnen und Münsteraner. Sie bezieht sich auf ausgewählte Stimmbezirke in Münster und liefert daher im Vergleich zum stadtweiten amtlichen Endergebnis leicht abweichende Zahlen.
Erststimmen: Alter und Geschlecht
Die meisten Erststimmen erhielt die Direktkandidatin der Grünen, Sylvia Rietenberg. Von den Wählerinnen und Wählern zwischen 25 und 34 Jahren erhielt sie knapp die Hälfte der Stimmen (48,5 Prozent). Frauen in dieser Altersgruppe stimmten sogar zu 53,7 Prozent für Sylvia Rietenberg, bei den Männern waren es 41,8 Prozent. Der Direktkandidat der CDU, Dr. Stefan Nacke, konnte vor allem Wählerinnen und Wähler ab 70 Jahren für sich gewinnen. Aus dieser Altersgruppe stimmten 50,8 Prozent für den Direktkandidaten der CDU; bei Frauen waren es 51,6 Prozent, bei Männern 49,7 Prozent.
Für Svenja Schulze von der SPD stimmten verstärkt die Altersgruppen ab 60 und ab 70 mit jeweils etwa 26 Prozent. Kathrin Gebel (die Linke) erhielt von 13 Prozent der jüngsten Wählerinnen und Wähler zwischen 18 und 24 Jahren, aber nur 1,7 Prozent der ältesten Wahlberechtigten ab 70 Jahren die Erststimme. Die AfD mit ihrem Direktkandidaten Helmut Gerhard Birke holte die meisten Erststimmen bei Wählenden zwischen 45 und 59 Jahren (8,7 Prozent).
Die Mehrheit der Männer bevorzugte die CDU (31,5 Prozent), die Mehrheit der Frauen die Grünen (35,4 Prozent).
Zweitstimmen nach Alter und Geschlecht
Die Zweitstimmen, die über den Anteil der Sitze der Parteien im Bundestag entscheiden, ergeben ein leicht differenziertes Bild. Die Grünen erhielten auch hier die größte Zustimmung bei den Wählerinnen zwischen 25 und 34 Jahren mit 39,8 Prozent. Auf Platz zwei lag bei den jungen Wählerinnen und Wählern zwischen 18 und 24 Jahren sowie zwischen 25 und 34 Jahren die Linke (24,5 beziehungsweise 23,4 Prozent). Männer und Frauen ab 70 Jahren gaben gleichermaßen oft – mit gut 47 Prozent – ihre Zweitstimme der CDU.
Stimmensplitting
Bei CDU, AfD und der Linken gab es eine hohe Stimmenbindung bei der Erststimme: Wer seine Erststimme der CDU gab, wählte zu 81,7 Prozent auch mit der Zweitstimme CDU. Bei der AfD lag die Stimmenbindung sogar bei 92,5 Prozent, bei der Linken bei 76,1 Prozent. Wer mit der Erststimme die Grünen oder SPD wählte, gab die Zweitstimme zu knapp 70 Prozent derselben Partei.
Von den Wählerinnen und Wählern, die ihre Zweitstimme der CDU gaben, wählten gut 90 Prozent auch mit der Erststimme den CDU-Kandidaten. Bei den Grünen wählten 81,6 Prozent der Zweitstimmen auch mit der Erststimme die Grünen-Kandidatin. Zu 77,1 Prozent gaben SPD-Wählende die Erststimme an die SPD-Kandidatin. Wer mit der Zweitstimme AfD wählte, unterstützte zu 82,2 Prozent mit der Erststimme den AfD-Kandidaten. Wer mit der Zweitstimme die Linke wählte, gab zu 40,4 Prozent auch die Erststimme dem Direktkandidaten der Linken.
Wahlbeteiligung nach Alter
Die Wahlbeteiligung lag bei den jüngsten Wahlberechtigten zwischen 18 und 20 Jahren mit gut 71 Prozent am niedrigsten. Gut die Hälfte der jungen Wählerinnen und Wähler im Alter von 18 bis 20 Jahren nutzte ihr Wahlrecht im Wahllokal (53 Prozent), während 17,4 Prozent von der Briefwahl Gebrauch machten. Weit mehr als ein Viertel der jungen Wahlberechtigten nutzte das Wahlrecht nicht. Bei den jungen Männern lag der Anteil der Nichtwähler bei 34,4 Prozent, bei den jungen Frauen bei knapp 24 Prozent. Bei den Wahlberechtigten im Alter von 21 bis 39 Jahren ließen etwa 20 Prozent die Chance verstreichen, über die Zusammensetzung des Bundestages mitzubestimmen.
Die höchste Wahlbeteiligung erreichte mit gut 85 Prozent die Gruppe der Wahlberechtigten zwischen 60 und 69 Jahren. Hier wählten mehr Männer (87 Prozent) als Frauen (83,5 Prozent). Fast in allen Altersgruppen nutzten deutlich mehr als die Hälfte der Wählerinnen und Wähler die Urnenwahl im Wahllokal.
Alle Ergebnisse der repräsentativen Wahlstatistik zur Bundestagswahl 2025 in Münster sind im Stadtportal https://www.stadt-muenster.de/statistik-stadtforschung/zahlen-daten-fakten zu finden - und zwar unter der Rubrik Jahres-Statistik. Ausgewertet werden die Parteien, die in Münster mehr als fünf Prozent der Stimmen erhielten.
Die Durchführung der repräsentativen Wahlstatistik bei Bundestagswahlen erfolgt nach dem Wahlstatistikgesetz. Diese Rechtsgrundlage gewährleistet die Wahrung des Wahlgeheimnisses bei der Durchführung und Veröffentlichung der Statistik.
Grafik: Das unterschiedliche Wahlverhalten von sechs Altersgruppen bei den Erst- und Zweitstimmen zur Bundestagswahl 2025 schlüsselt die Grafik für die Stadt Münster auf. Grafik: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.