Fahrtendienst für Behinderte gewinnt wieder an Tempo

06.10.2000

Wohlfahrtsverbände und Taxen kooperieren / Zentrale beim ASB

(SMS) Die Verkürzung des Zivildienstes hat bei den Anbietern des Fahrtendienstes für Behinderte zum Umdenken geführt. Gemeinsam handeln, Ressourcen bündeln und Taxen einbeziehen heißt es seit einigen Monaten bei den Wohlfahrtsverbänden, die Rollstuhlfahrer und andere außergewöhnlich gehbehinderte Menschen im Stadtgebiet transportieren. Die Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft, also der Besuch von Freunden und Verwandten, der Kinobesuch und die Teilnahme am Vereinsleben sollen damit weiterhin sichergestellt werden.

Seit Juni 2000 erfolgt die An- und Abmeldung der Fahrten über die Zentrale des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) unter der Rufnummer 1 97 07. Die Zentrale ist von 6.30 Uhr bis 23 Uhr einsatzbereit. Die Fahrten werden je nach Auslastung der Fahrzeuge und der Einsatzbereitschaft anderer Hilfsorganisationen an den Malteser-Hilfsdienst, die Johanniter-Unfall-Hilfe oder den Club Behinderte und ihre Freunde weitergeleitet.

Gehbehinderte, die sich selbst umsetzen können und einen klappbaren Rollstuhl haben, können auch mit einem Taxi fahren. Die Bereitschaft der Taxizentrale, hier mitzuwirken, führte sofort zum Erfolg. Über 300 Fahrten konnten seitdem monatlich über Taxiunternehmen abgedeckt werden. Dies hat zur Aufrechterhaltung des Dienstes beigetragen und ermöglicht mehr Flexibilität an Wochenenden und mehr "Spontanfahrten".

Alle Beteiligten zogen beim ASB eine erste Zwischenbilanz der neuen Kooperationsform. Noch läuft nicht alles rund. Verspätungen, mangelnde telefonische Erreichbarkeit und nicht zustande gekommene Fahrten gaben Anlass zu Beschwerden, die aber wieder rückläufig sind. Das Fahrtenniveau steigt, auch wenn es noch etwas niedriger als in den Vorjahren ist. "Bei der Planung der Fahrten und der Ausstattung der Telefonzentrale mussten wir zulegen, sind nun aber auf einem guten Weg," weiß ASB-Geschäftsführer Dirk Winter

Die Beteiligten sind sich einig, dass eine so gute Organisation, wie der Fahrtendienst sie früher beim Malteser-Hilfsdienst hatte, nur gemeinsam erreichbar ist. Deshalb werden alle Anbieter künftig regelmäßig Erfahrungen austauschen und Verbesserungsvorschläge erörtern. Damit die Kunden Wünsche und Anregungen einbringen können, wird regelmäßig ein Beirat einberufen. Dazu wird die Sozialverwaltung der Stadt Kontakt mit der Behindertenkommission aufnehmen.

Dieter Tüns vom Sozialamt nennt ein weiteres Kriterium für die Zukunft des Fahrtendienstes: "Ganz wichtig ist eine feste Anlaufstelle. Die freie Wahl des Anbieters ist für erheblich mobilitätseingeschränkte Menschen nicht zumutbar, weil sie dann häufig viele Telefonate führen müssten, um eine Fahrt zu bekommen. Ich weiß aus vielen Gesprächen mit diesen Teilnehmern, dass sie dann lieber zu Hause bleiben. Gerade denen, die sich nicht selbst helfen können, soll der Fahrtendienst aber in erster Linie zugute kommen. Deshalb bin ich der Taxizentrale für ihre Unterstützung sehr dankbar."

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