Arbeitsstätte der Zukunft ist gut für Firmen- und Umweltbilanz
Für das münstersche Exwost-Projekt "Arbeitsstätten der Zukunft" sind etwa fünf Hektar im Süden der Loddenheide vorgesehen. Drei Großhandels- und Handwerksbetriebe stehen dort bereits. Die ersten Gebäude eines angrenzenden, ebenfalls in das Modell einbezogenen Handwerkerzentrums befinden sich im Rohbau. Charakteristisch für alle diese Investitionen ist die enge Zusammenarbeit der Unternehmen mit dem Umweltamt und mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Münster.
Das Exwost-Projekt zeigt: Ein Betrieb, der den Anforderungen einer "Arbeitsstätte der Zukunft" gerecht wird, kann kurz-, mittel- und langfristig finanzielle Vorteile erzielen und zugleich positive Effekte für die Umwelt auslösen. Voraussetzung ist, dass nicht einfach "von der Stange" gebaut wird. Vielmehr bringen die Investoren ihre Anforderungen in allen Einzelheiten ein, damit Wirtschafts- und Umweltexperten, Planungs- und Baufachleute individuell und intensiv beraten können.
Am Modell Loddenheide haben Umweltamt und Wirtschaftsförderung ein Beratungsverfahren entwickelt, das künftig auch an anderer Stelle von Nutzen sein wird. Es besteht aus einer "Investorenkonferenz" mit umfassender, aber unverbindlicher Information für Interessierte. Wer wirklich bauen will, erhält im nächsten Schritt in allen Fragen eine individuelle ökologische Bauberatung. Parallel dazu wurden im Verlauf des Exwost-Projektes schriftliche Unterlagen zu Einzelfragen von der Elektrik bis zur Dachbegrünung erstellt, anhand derer sich die Investoren mit ihren Planern austauschen können.
Was dabei herauskommen kann, zeigt die Firma Brüning. Am Standort im Stadtteil Gremmendorf fehlte der Platz für das weitere Wachstum des Familienbetriebs. Jetzt hat das Handwerksunternehmen mit seinen 17 Mitarbeitern und acht Auszubildenden am Fridtjof-Nansen-Weg wieder Entwicklungsspielraum.
Bei Brüning Bad und Heizung GmbH präsentiert sich die "Arbeitsstätte der Zukunft" in kompakter Bauweise. Konsequent nach Südosten ausgerichtet, hat sie im Süden und Osten eine Glasfassade und eine geschlossene Nordfassade. Gute Wärmedämmung ist selbstverständlich, zudem darf es auf dem Dach grünen und blühen.
Ein Erdwärmekanal unter dem Lager nutzt die Bodentemperatur im Winter zum Energiesparen. Im Sommer sorgt er für kühle Luft und erspart die Klimaanlage. Sonnenergie erwärmt Wasser und erzeugt Strom. Regenwasser wird entweder im Betrieb genutzt oder darf in Mulden und Teich versickern - auf jeden Fall ist es zu schade für den Gulli. Umweltamt und Wirtschaftsförderung sind sich sicher: Dieses Beispiel wird Nachahmer finden.
Mehr zum Exwost-Projekt "Arbeitsstätten der Zukunft" erfahren Interessierte bei Dr. Ingo Deitmer (Wirtschaftsförderung, Tel. 02 51 / 4 92-28 10) und Uschi Sander (Umweltamt, Tel. 02 51 / 4 92-31 14).