"Wenn das Schule macht ..."

29.10.1998

Erste Erfahrungen mit städtischem Förderprogramm zu Ganztags- und Betreuungsangeboten an Schulen

Schülerinnen rappen im Video, Lehrer essen mit ihrer Klasse zu mittag, Jugendliche im Gespräch mit Altenheimbewohnern, ein Klassenraum wird wohnlich - wer hier nach Gemeinsamkeiten sucht, wird erst auf den zweiten Blick fündig. Und das ist gewollt beim städtischen Programm zur Förderung und Weiterentwicklung von Ganztags- und Betreuungsangeboten an weiterführenden Schulen. Nach einem Jahr dokumentiert eine neue Broschüre der Pädagogischen Arbeitsstelle unter dem Titel "Wenn das Schule macht..." Erfolge und Erfahrungen mit diesem Modell.

"Es kommt darauf an, Ideen zu finden, die zu uns passen", formulierte eine beteiligte Lehrerin. Und diese Suche wurde erleichtert durch ein mit 300.000 DM ausgestattestes "Bausteinprogramm", das der Rat der Stadt Münster erstmals zum Schuljahr 1997/98 aufgelegt hatte. "Die Vielfalt der in diesem Rahmen verwirklichten Projekte spiegelt die unterschiedlichen Entwicklungsprozesse an den weiterführenden Schulen in Münster", so Helga Boldt, Dezernentin für Schule, Kultur und Sport. "Solche neuen Formen des schulischen Miteinander-Lernens und -Lebens brauchen nicht nur den Veränderungswillen von innen. Sie benötigen auch ergänzende Hilfen des Schulträgers, um das ganz individuelle Profil einer jeden Schule in ihrem Stadtteil zu schärfen."

Hier setzte die Arbeit des Schulträgers an, der rund 50 Projekte an fast allen weiterführenden Schulen in Münster begleitete. Da organisiert eine Hauptschule mit der Handwerkskammer ein technischen Praktikum für Mädchen. Da betreuen Eltern im Wechsel Kinder nach Unterrichtsschluß. Unter dem Stichwort Schulraumgestaltung entstehen in Eigenarbeit Räume zum Wohlfühlen. Jugendliche aus höheren Jahrgängen werden spielpädagogisch fortgebildet, um die Jüngeren gekonnt zu betreuen.

"Bei aller Unterschiedlichkeit gilt für alle Schulen gleichermaßen: Sie nehmen die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen ernst, begreifen sich als Lern- und Lebensraum, binden alle Beteiligten in ihrem Umfeld aktiv ein, arbeiten mit einem breiten Methodenfächer, ganzheitlich und oft fächerübergreifend", so die Erfahrung von Aud Riegel-Krause, Leiterin der Pädagogischen Arbeitsstelle. Auf dieser soliden Grundlage entwickelten sich im Ganztags- und Betreuungsbereich zahlreiche Variationen. "Ideenaustausch, Beratung und Begleitung trugen zu einer engeren Vernetzung der Schulen mit ihren Kooperationspartnern und auch mit der Stadtverwaltung bei", zieht Christiane Bröcker, Mitarbeiterin der Pädagogischen Arbeitsstelle, eine erste Bilanz. "Es wuchs der Mut, neue, manchmal experimentelle Wege zu beschreiten."

Ein kontinuierlicher Prozeß, der sich den ständig wachsenden Anforderungen an Schule stellt, braucht langfristige Perspektiven. Deshalb ist das städtische Programm auch finanziell auf Dauer angelegt.

Die Dokumentation "Wenn das Schule macht...", die gemeinsam mit dem Presse- und Informationsamt herausgegeben wurde, macht Mut zu neuen Ideen, motiviert zum Austausch innovativer Projekte und ermutigt zu Veränderungen. Sie ist erhältlich in der Pädagogischen Arbeitsstelle, Stadthaus II, Ludgeriplatz, sowie in der Bürgerberatung, Heinrich-Brüning-Straße 9.

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