Häger im Portrait
Der Ortsteil Häger gehört zusammen mit den Bauerschaften Schonebeck, Uhlenbrock und Dorfbauerschaft zum Stadtteil Nienberge. Die damalige Bauerschaft Häger wuchs beträchtlich nach dem Bau des Nienberger Bahnhofs. Hägers Umgebung ist vor allem von den Erhebungen der Nienberger Höhen geprägt.
Bauerschaft Häger
Historisch gesehen geht die Bauerschaft Häger aus den Siedlungsgruppen um die Höfe Schmidthaus, Langenhorst, Relau, Issingholt und Vorberg hervor. Bereits im 12. Jahrhundert wird die Bauerschaft urkundlich erwähnt, wobei der Ursprung des Namens nie abschließend geklärt werden konnte. Es existieren mehrere Deutungen: Die erste Variante geht davon aus, dass in dem Namen "Häger" das Wort "Hagen" steckt, das im ursprünglichen Sinne einen langen Wall bezeichnete. Daraus, so die Deutungsversuche, könne geschlossen werden, dass der Hof Farwick zum Hagen möglicherweise der Oberhof oder Urhof der Bauerschaft und damit der Namensgeber der Siedlungsgemeinschaft gewesen sein könnte. Ein anderer Ansatz geht davon aus, dass die Bezeichnung Häger (alte Schreibweise Heger, Heeger oder Haghen) für ein Gebiet gebraucht wurde, das von Münster her gesehen hinter dem "Hagen", von Greven gesehen vor dem "Hagen" lag. Als dritte Möglichkeit wird in Betracht gezogen, dass der Kotten Häger kaum 100 Meter von der Landwehr entfernt lag und mit seinem breiten Holzgürtel so etwas wie einen Hagen, also einen Wall, bildete. Somit würde sich der Ortsname "Häger" von diesem Hagen ableiten lassen.
Haltepunkt Häger
Der Ortsteil Häger kann - in historischer Hinsicht - nicht auf eine so "bewegte" Geschichte zurückblicken: Der gleichnamige Haltepunkt der Eisenbahn begründete das Entstehen der Siedlung. 1895 wurde Nienberge mit einen Bahnhof in der Bauerschaft Häger an die Linie Münster-Gronau angeschlossen, und bis heute halten hier Züge der Euregio-Bahn zwischen Münster und dem niederländischen Enschede. Mit dieser Errichtung des Nienberger Bahnhofs entstand auch die Grundlage für den Ortsteil Häger.
Ortsteil Häger
Heute ist mit "Häger" meistens das Wohngebiet rund um den Bahnhof Nienberge gemeint, der von der Altenberger Straße unter Einbeziehung der B 54 bis zur Bahnlinie reicht und vor allem in den Jahrzehnten nach 1948 einen starken Zustrom zu verzeichnen hatte. In den 1970er Jahren entstand hier eine Siedlung, die im Zuge der Einwohner-Zuwanderung nach Nienberge ihre Attraktivität entfalten konnte. Da die baulichen Potentiale von Nienberge schon fast ausgeschöpft sind, könnte Häger auch für den künftigen Wohnungsbau in Nienberge sehr interessant sein. Zurzeit leben in Häger rund 1.200 Menschen.
Vorbergshügel und Mühlenberg
Zwischen Häger und Nienberge liegen die Nienberger Höhen mit dem Vorbergshügel und dem Mühlenberg - mit 98,8 und 97,9 Metern Höhe über Normalnull die beiden höchsten Erhebungen in Münsters Stadtgrenzen. Dieses Gebiet, das den Anfang des Höhenzugs Altenberger Rücken darstellt, ist die einzige Gegend in Münster, in der noch naturnahe Sturzquellen entspringen, wie etwa die Quelle des Nienberger Bachs. Seit 1994 sind die Nienberger Höhen ein Naturschutzgebiet, das den Namen "Vorbergs Hügel" hat und sich über mehr als 300 Hektar erstreckt.
Stadtteilkultur, Vereine und mehr: Links zu Häger