Angelmodde im Portrait
Angelmodde liegt im südöstlichen Stadtgebiet Münsters, zwischen Hiltrup und Wolbeck, und süd-östlich von Gremmendorf. Die Grenzen zu diesem Nachbar-Stadtteil werden immer fließender, da beide Stadtteile in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark gewachsen sind. Seit 1975 ist das ehemalige Kirchspiel Angelmodde ein Stadtteil Münsters mit 8.723 Einwohnerinnen und Einwohnern (Stand: 31.12.2021). Besonders sehenswert ist in Angelmodde das Gallitzin-Haus.
Geschichte und Namensursprung
Vor der Gründung der Angelmodder Pfarrkirche gehörte das Gebiet teils zur münsterschen Dompfarre und teils zum Kirchspiel Lamberti. Aus Teilen beider Pfarrbezirke entstand nach dem Bau der Wehrkirche St. Agatha im 12. Jahrhundert das selbstständige Kirchspiel Angelmodde, das 1286 erstmals urkundlich erwähnt wird. Der Ortsname tritt bereits 1175 als "Angelmudden" in Erscheinung, wobei der Zusammenfluss von Werse und Angel der Gemeinde wohl ihren Namen gegeben hat: "Mud" oder "mund" bedeuten wörtlich übersetzt "Mündung" der Angel, die bei Angelmodde in die Werse mündet.
Von Wasser umgeben
Überhaupt spielte und spielt das Element Wasser in Angelmodde eine große Rolle. Das gilt für die Werse, aber auch für ihre Zuflüsse (von Osten die Angel, von Westen Emmerbach, Erdelbach und Loddenbach). Wegen dieser Gewässer lag Angelmodde lange Zeit isoliert. Nur zum Südwesten hin gab es schlecht ausgebaute Wege oder kleinere Brücken. Erst im Jahr 1926 rückte der Ort durch den Bau einer befahrbaren Brücke über die Werse und den gleichzeitigen Bau der "Chaussee" von Angelmodde nach Gremmendorf näher an die Nachbarorte heran. Doch auch das viele Wasser rettete das Dorf nicht vor einer totalen Zerstörung: Nach einer Feuersbrunst im Jahre 1832 musste Angelmodde vollständig wieder aufgebaut werden.
Eingemeindung im Zuge der Gebietsreform
Bis 1975 war Angelmodde selbstständige Gemeinde des Amtes Wolbeck im Landkreis Münster. Mit der Gebietsreform wurde es zum münsterschen Stadtteil. Wegen seiner wunderschönen landschaftlichen Umgebung war Angelmodde aber schon immer ein bevorzugter Wohnort der Münsteraner. Heute gliedert sich der Stadtteil in zwei, durch die Werseaue voneinander getrennte Siedlungsbereiche: Angelmodde-Dorf mit dem kleinen historischen Ortskern sowie Angelmodde-West und Angelmodde-Waldsiedlung am Albersloher Weg. Zurzeit leben in Angelmodde rund 7.400 Menschen. Vor allem durch die Neubaugebiete im Westen ist der Stadtteil gewachsen.
Gallitzin-Haus und Künstlerdorf
Die Erhaltung und Entwicklung des historischen Erbes ist in Angelmodde ein wichtiges Anliegen. So wurde das "Gallitzin-Haus" am Angelmodder Weg restauriert und als "Haus der Kultur" 1993 eröffnet. Darin informiert eine Dauerausstellung über das Leben und Wirken der Amalie von Gallitzin (1748-1806). Die Fürstin stand mit vielen literarischen und philosophischen Größen ihrer Zeit in Kontakt, darunter Goethe, Herder, Matthias Claudius und die Grafen zu Stolberg. Nach der Übersiedlung aus ihrer Stadtwohnung in Münster hat Amalie von Gallitzin 27 Jahre lang in Angelmodde gelebt und ist dort auf dem Kirchhof beigesetzt. Das Gallitzin-Haus steht für Ausstellungen von Künstlern, Vorträge, Konzerte und Lesungen zur Verfügung. Auch vor diesem historischen Hintergrund war Angelmodde in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg über Münsters Stadtgrenzen hinaus als "Künstlerdorf" bekannt.
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