Münster (SMS) Was sind meine Stärken? Welche Themen interessieren mich? Arbeite ich gern in einer Gruppe oder lieber allein? Wo bin ich richtig gut oder könnte es werden? Interessen bewusst machen, Stärken ausloten - diese Chance nutzen zurzeit die Achtklässler von drei Schulen Münsters. Mit dem Pilotprojekt „Potentialanalysen“ geht die Stadt Münster neue Wege, um junge Menschen bei ihrer Berufsorientierung zu unterstützen.
Und sie leistet dabei Pionierarbeit. Das Modell des Amtes für Schule und Weiterbildung wird an drei städtischen Schulen erprobt, die inklusiv arbeiten: Beteiligt sind die Hauptschule Coerde, die Fürstin-von-Gallitzin Realschule und das Schillergymnasium mit insgesamt 163 Schülern, knapp 20 davon mit dem Förderbedarf Lernen oder soziale / emotionale Entwicklung.
Ob Bündnisse wie das Netzwerk Schule-Wirtschaft, schulbegleitende Praktika oder die Beteiligung an der NRW-Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ - in Münster erfahren Schüler und Eltern im Übergangssystem vielfältige Angebote. Oberbürgermeister Markus Lewe: „Wir wollen junge Menschen noch mehr motivieren, sich frühzeitig über ihre Begabungen und Neigungen Gedanken zu machen. Die Potentialanalysen geben ihnen Impulse und bieten eine echte Chance. Auf den Ergebnissen können Jugendliche auf ihrem Weg in Ausbildung oder Hochschule aufbauen.“
Für drei Jahre wird das Projekt von der Sparkasse Münsterland Ost unterstützt. Deren Vorstandsvorsitzender Markus Schabel: „Eine Berufswahl ist dann erfolgreich, wenn man seine Stärken kennt und sie auch einsetzen kann. Mit dieser Orientierung im Gepäck haben junge Menschen bessere Chancen, selbst ein Entwicklungsmotor von morgen zu werden - und das ist ein Gewinn für Münster und das Münsterland. Dazu leisten wir als Sparkasse sehr gerne ‚regionale Entwicklungshilfe`.“
Kein Berufsfinder
Die Potentialanalysen wollen ausdrücklich kein Berufsfinder sein. Vielmehr richtet sich ihr Blick auf die Vorlieben und Fähigkeiten der Achtklässler, auch auf die noch unentdeckten Talente, die es zu wecken gilt. So erprobten sich die Schüler neben computergestützten Tests in einem gemeinschaftlichen Riesenmemory auf dem Schulhof, ein spielerischer Gradmesser für Teamfähigkeit, soziale Kompetenz, Kooperation oder Durchsetzungsstärke.
Die Analysen, durchgeführt vom Institut für Bildungskooperation, verteilten sich auf drei Tage, für die Förderschüler auf eine Woche, um Überforderungen zu vermeiden. Auch gab das individuelle Lerntempo den Takt der Tests vor. Bei Bedarf konnten auch die Schüler ohne Handicap diese Entzerrung in Anspruch nehmen. Inklusion als Herausforderung und Chance zugleich: Bei den Analysen blieben alle Schüler, auch die mit Förderbedarf, gemeinsam im Klassenverband.
Zwei Hochschulen begleiten das Projekt
Zwei Hochschulen - die Universitäten Münster und Wuppertal - dokumentieren das Projekt und werden auch dessen Nachhaltigkeit wissenschaftlich auswerten.
Wie geht es weiter? Im neuen Schuljahr 2015/16 werden die jetzigen Siebtklässler der drei Schulen von den Talentanalysen profitieren. Im dritten Jahr des Modellprojektes (2016/17) macht die Sparkasse Münsterland Ost eine gezielte Vor- und Nachbereitung von Betriebspraktika der Neuntklässler möglich.
Foto:
Achtklässler der Hauptschule Coerde sind Teilnehmer des Pilotprojektes „Potentialanalysen“. Sie stellen sich mit Oberbürgermeister Markus Lewe und Schulleiterin Inge Nieländer (Mitte), Vertretern des Schulamtes und der Westfälischen Wilhelms-Universität zum Gruppenfoto. Die Sparkasse Münsterland Ost mit dem Vorstandsvorsitzenden Markus Schabel (r.) fördert das auf drei Jahre angelegte Projekt. Foto: Presseamt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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Pressemitteilungen
18.05.2015
160 Schüler testen ihre Stärken und Talente
Pilotprojekt: Potentialanalysen und Inklusion / Achtklässler in der Berufsorientierung
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