Münster (SMS) Sie helfen in der Schule bei den Hausarbeiten, sie lesen in der Kindertagesstätte oder im Altenheim vor, sie unterstützen Familien in ihrem Alltag, sie bieten Begleitung bei Behördengängen an, sie besuchen Kranke, sie organisieren die Ausleihe in der Schulbücherei, sie verschenken Zeit und Aufmerksamkeit und sie tun noch vieles mehr. Regelmäßig und unentgeltlich. Der Anteil der Münsteranerinnen und Münsteraner, die sich bürgerschaftlich engagieren, liegt nach den Ergebnissen der aktuellen Bürgerumfrage bei 47 Prozent und damit deutlich über den Werten früherer Umfragen.
"Eine bemerkenswerte Zahl, auf die wir alle in Münster gemeinsam stolz sein dürfen", sagt Oberbürgermeister Markus Lewe. "Denn bürgerschaftliches Engagement sichert den sozialen Zusammenhalt der Stadtfamilie. Dies hat zum Beispiel der großartige Einsatz der Menschen füreinander bei der Regenkatastrophe im Sommer gezeigt. Auch die ehrenamtliche Hilfe von Nachbarn und Vereinen an den neuen Standorten für Flüchtlingsunterkünfte trägt dazu bei, dass soziale Teilhabe möglich wird." Außerdem profitiere Münster auch immer wieder vom Engagement vieler Unternehmer für das Gemeinwohl. Ziel sei es nun, auf der Basis der Bürgerumfrage eine kommunale Engagement-Strategie zu erarbeiten. Vorhandenes Engagement soll gestärkt werden und Potenzial für bürgerschaftliches Engagement soll sich entfalten können.
Die 47 Prozent der Befragten, die bereits ehrenamtlich aktiv sind, nennen als ihre Tätigkeitsfelder am häufigsten "Kirche, religiöser Bereich" (12,9 %), "Sport und Bewegung'" (12,2 %) und "Sozialer Bereich" (11,3 %). Die Befragung zeigt, dass dem Engagement im Regelfall ein ganzes Bündel von Motiven zugrunde liegt. Als "sehr wichtig" bezeichnen die Befragten folgende Beweggründe: "Anderen Menschen helfen" (38 %), "Spaß und Abwechslung, Kontakt mit Menschen" (36 %), "Fähigkeiten und Erfahrungen einbringen und erweitern" (36 %), "Etwas Nützliches für die Gemeinschaft tun" (24 %). 13 Prozent der bereits ehrenamtlich Tätigen können sich vorstellen, ihr Engagement auszuweiten.
Zusätzliches Potenzial für bürgerschaftliches Engagement gibt es auch bei denen, die zurzeit nicht aktiv sind: 19 Prozent spielen mit dem Gedanken, ehrenamtlich aktiv zu werden bzw. wieder aktiv zu werden. Dabei liegt das Interesse insbesondere im "Sozialen Bereich" und im Bereich "Sport und Bewegung". Die Entscheidung für ein zukünftiges Engagement hängt vor allem von den Faktoren "Zeitaufwand" und "Schulische/berufliche Belastung" ab.
Die Stadt Münster fördert insbesondere über die Freiwilligenagentur, die von der Stiftung Siverdes getragen wird, die Freiwilligenarbeit. Bei den Befragten stößt das Leistungsangebot der Freiwilligenagentur auf großes Interesse: 46 Prozent haben Interesse an den Angeboten bekundet, bei den bereits Engagierten liegt der Anteil sogar bei 56 Prozent.
Wie soll die Stadt Münster bürgerschaftliches Engagement unterstützen? Hier nennen die Befragten vor allem "Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit/Werbung" (54 %), "Mehr Information über Engagement-Möglichkeiten" (53 %) und "Verstärkte finanzielle Unterstützung" (36 %).
Rund 6500 Fragebögen verschickte das Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung Anfang 2014 an zufällig ausgewählte Personen. Mit über 1300 zurückgeschickten Fragebögen ergab sich eine gute Grundlage für die Übertragbarkeit der Ergebnisse. Konzipiert worden war die Bürgerumfrage in enger Kooperation mit der Geschäftsstelle Kommunale Stiftungen und der Freiwilligenagentur Münster.
Für Stiftungsdezernent Thomas Paal sind die Ergebnisse der Bürgerumfrage eine wertvolle Grundlage für eine aktuelle Standortbestimmung. "Bürgerschaftliches Engagement ist kein Lückenbüßer in Bereichen, in denen die Stadt nicht aktiv ist. Es ist vielmehr Ausdruck einer lebendigen, sich selbst gestaltenden Stadtgesellschaft. Für dieses Engagement wollen wir mehr Möglichkeiten schaffen. Was dafür erforderlich ist, werden wir durch die genaue Analyse der Umfrageergebnisse erfahren. Dabei wird es auch um die Weiterentwicklung der Freiwilligenagentur Münster gehen."
Stadtdirektor Hartwig Schultheiß verdeutlicht darüber hinaus, dass auch die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger in sämtlichen Planungsprozessen ein wichtiges Element bürgerschaftlichen Engagements darstellt. "Die bisherigen Beteiligungsverfahren zur Wiedernutzung der York-Kaserne in Gremmendorf und der Oxford-Kaserne in Gievenbeck sind Beispiele für das große Interesse an Planungsverfahren. Für uns bringen die Beteiligungen wichtige Impulse für die Planungsprozesse. Wir werden den Weg der Planung im Dialog konsequent weitergehen."
Umfassende Informationen zur Bürgerumfrage 2014 stellt das Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung im Internet zur Verfügung (www.muenster.de/stadt/stadtplanung).
Anlagen: PDF-Dateien zur Bürgerumfrage 2014 Grafiken: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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Pressemitteilungen
09.01.2015
Münster will bürgerschaftliches Engagement weiter stärken
Stadt stellt Ergebnisse der Bürgerumfrage 2014 vor / 47 Prozent der Befragten sind bereits bürgerschaftlich engagiert
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