Münster (SMS) 1800 Tonnen Sperrgut aus der Abfuhr und auf den Recyclinghöfen – das ist die erste Zwischenbilanz der Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM) am sechsten Tag nach dem Unwetter vom 28. Juli. Zum Vergleich: Normalerweise kommen in diesem Zeitraum rund 250 Tonnen zusammen.
"Aktuell schätzen wir, dass noch mindestens 19 000 Tonnen Sperrgut als Folge des Unwetters abgefahren werden müssen", meint AWM-Chef Patrick Hasenkamp. Davon liegt bei weitem noch nicht alles an den Straßen. Viele Bürgerinnen und Bürger befinden sich aktuell noch im Urlaub und ahnen vielleicht noch gar nicht, was sie bei ihrer Rückkehr zu Hause erwartet.
Wann die Sondereinsätze abgeschlossen sein werden, ist noch nicht absehbar. Die AWM erhalten weiterhin Unterstützung aus anderen Städten sowie von Firmen und freiwilligen Helfern. Rund 50 Kräfte sind so täglich allein in der Sperrgutabfuhr eingesetzt. Parallel dazu läuft die reguläre Abfuhr der Tonnen und der Gelben Säcke. Täglich ab 17 Uhr informieren die AWM unter www.awm.muenster.de darüber, welche Bezirke am kommenden Tag im Rahmen der Sondersperrgutabfuhr angefahren werden.
"Was die Teams leisten, ist unglaublich. Alle arbeiten auf Hochtouren und bis an ihre Grenzen", unterstreicht Hasenkamp. Zusätzlich zu den normalen Sperrgutfahrzeugen sind an den Stellen, wo sich besonders große Berge Sperrgut auftürmen, bereits Bagger und Sattelschlepper im Einsatz.
An ihre Grenzen kommt auch die Mechanisch-Biologische-Restabfallbehandlungsanlage am Entsorgungszentrum in Coerde. Werden hier sonst 250 Tonnen Sperrgut und Restabfall täglich behandelt, sind es jetzt rund 550 Tonnen. "Wir nutzen bereits zwei Flächen von Remondis zur Zwischenlagerung von Sperrgut, das dann zur thermischen Verwertung transportiert wird", erklärt Hasenkamp.