Stadt gegen Bischof: Christoph Bernhard von Galen


Christoph Bernhard
von Galen


Der Vertrag von
Schöneflieth


  

Christoph Bernhard von Galen, 1670 (Bildnachweis)
  
Der am 12. Oktober 1606 geborene Christoph Bernhard von Galen entstammte einem alten westfälischen Adelsgeschlecht. 1616 bis 1622 wurde er von Jesuiten am Paulinum in Münster ausgebildet; anschließend studierte er Philosophie und Kirchen- und Staatsrecht an den Universitäten Köln, Mainz, Löwen und Bourges. Nach seinem Eintritt in das münsterische Domkapitel wurde er 1642 Thesaurar (Schatzmeister). Am 14. November 1650 wählte ihn das Domkapitel gegen den Dechanten Bernhard von Mallinckrodt zum Bischof.
Galen kümmerte sich zunächst in starkem Maße um die Neubelebung des religiösen Lebens in seiner Diözese. Daneben setzte er sich gegen seine Landstände durch und begründete in seinem Herrschaftsgebiet einen frühabsolutistisch geprägten Staat, wobei er vor allem den Widerstand seiner Bistumsstadt Münster mit militärischen Mitteln brechen mußte.
Nach 1661 engagierte er sich in zunehmendem Maße in der Außenpolitik. 1664 beteiligte er sich als Reichskriegsdirektor am Feldzug gegen die Türken. 1665/66 und erneut 1672/74 führte er an der Seite Englands bzw. Frankreichs erfolglos Krieg gegen Holland. Diese Feldzüge Galens, der ein besonderes Faible für die Artillerie hatte ("Bommen Berend", "Kanonenbischof"), brachten seinem Bistum keinen anhaltenden Gewinn, sondern ließen es mit riesigen Schulden zurück. Christoph Bernhard starb am 9. September 1678; beigesetzt wurde er in einer der drei von ihm selbst errichteten Galenschen Kapellen des münsterischen Doms.
zum Seitenanfang
© Stadt Münster 1998 - Impressum