Post: Freie Passierung bitte - Störungen des Postbetriebs


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Störungen der Post


  

Verschlüsselter Brief Trauttmannsdorffs an Ferdinand III., 20. Dezember 1645 (Ausschnitt - Bildnachweis - mit Entschlüsselung: 80 kB)

  
Da Briefe manchmal auf den langen Postwegen verschwanden, verschlüsselte man die Nachrichten zum Teil. Wichtige Informationen wurden durch einen Zahlencode wiedergegeben, damit die Feinde bei Überfällen auf Postboten nicht an geheime Informationen kamen.
Besonders in den Jahren 1643 bis 1646 kam es immer wieder zu Störungen des Postbetriebs, was erhebliche Verzögerungen für den gesamten Postverkehr mit sich zog. Die kriegführenden Parteien sorgten für Unsicherheit auf den Straßen, so daß man bereits zu Beginn des Kongresses versuchte, Schutzbriefe für die Boten zu erwirken. Da die kriegführenden Parteien diese aber nur zögerlich ausstellten und sie keineswegs immer respektiert wurden, wurden die taxisschen Postillione häufig überfallen und teilweise übel behandelt. Sie wurden ihrer Post und Pferde beraubt; Schutzbriefe wurden für nichtig erklärt und durchgerissen. Zur Sicherheit schickte man deshalb häufig auch noch eine Kopie eines wichtigen Briefes auf einem anderen Weg los. Erst in den Jahren 1647 und 1648 blieb der Postdienst für den Westfälischen Friedenskongreß weitgehend von Überfällen verschont.
Sogar die Gesandten betätigten sich mitunter als "zivile Störenfriede", indem sie alles versuchten, um ihre Briefe jeweils mit der nächsten Post abgehen zu lassen. So kam es vor, daß sie die Postillione nicht eher abreiten ließen, bis sie ihre Geschäfte erledigt und die Briefe geschrieben hatten.
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