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Herzogin von Longueville
Ballett und Theater
Dressierter Elefant
Komödianten
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Während der fünf Jahre des Friedenskongresses wurde nicht
ständig verhandelt. Besonders im Sommer, wenn die Kriegsparteien ihre
Positionen auf den Schlachtfeldern zu verbessern suchten, gab es lange Pausen
zwischen den Verhandlungen. Damit keine Langeweile aufkam, mußte auch
für die Unterhaltung der vielen Gäste gesorgt werden.
Seiltänzer, Gaukler und Komödianten, die zum Teil aus dem Ausland
angereist waren, gastierten in der Stadt.1644 wurde sogar eine städtische
Lotterie, der "Glückshafen" eröffnet. Als Preise lockten
heimische Goldschmiedearbeiten und andere Produkte städtischer
Handwerkskunst. Der "Glückshafen" war allerdings ein
geschäftlicher Reinfall und mußte nach nur drei Jahren wieder
schließen. Der Besitzer hatte den Handwerksgilden das Geld für
die ausgesetzten Gewinne, die nur auf Kredit erworben waren, nicht
zurückzahlen können.
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Französischer Adeliger in Ballettpose, Kupferstich
(Bildnachweis)
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Auch die Theaterfreunde kamen nicht zu kurz: Schüler des
Jesuitengymnasiums Paulinum unterhielten mit religiös-erbaulichen
Theaterstücken. Die Gäste selbst leisteten ebenfalls einen Beitrag
zum kulturellen Leben in der Stadt. Die spanische Gesandtschaft führte
Mantel- und Degenstücke auf, und die Franzosen begeisterten mit
Ballettvorstellungen. Neben der Aufführung des "Ballet de
Paix" (Friedensballett), das wegen des großen Erfolges mehrmals
wiederholt wurde, wurde 1646 auch ein Ballett zu Ehren der Geburt des Sohnes
des Herzogs von Longueville geboten. Sämtliche Rollen, auch die weiblichen,
wurden damals von Männern gespielt.
Gesellschaftliches Glanzlicht des Kongresses war die Herzogin von Longueville,
die um 25 Jahre jüngere Frau des französischen Hauptgesandten.
Ihr zu Ehren gab es eine ganz besondere Attraktion in Münster zu bewundern:
Ein tanzender Elefant führte zur Unterhaltung der Herzogin seine Kunststücke vor.
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