Öffentliche Ordnung: Schweine runter von den Straßen!


Ruhestörung

Prostitution

Sperrstunde

Schweine


   Der päpstliche Nuntius und Friedensvermittler Fabio Chigi karikierte in seinem Spottgedicht das noch recht ländliche Straßenbild der Kongreßstadt:

"Dicker Schmutz liegt meist an den beiden Seiten der Straßen,
Ja, oft sieht man sogar dampfende Haufen von Mist.
Unter gemeinsamen Dach wohnen Bürger und trächtige Kühe,
Und mit dem stinkenden Bock auch noch die borstige Sau.
Mit seinem Horn ruft der Schweinehirt täglich die Herde zur Weide,
Früh am Morgen bereits, ehe die Sonne erwacht.
Wenn dann der Tag sich neigt, und die Abenddämmerung der Nacht weicht,
Führt er die Schweine zurück, jedes wohin es gehört.
Scharenweise drängen sie heim, man muß wahrlich staunen:
Jedes Schwein kennt seinen Weg, jedes Tier findet den Stall.
Laut grunzt dann die dankbare Horde vergnügt ihren Beifall,
Über die Diele in Hast geht's in die Koben hinein!"

(Ausschnitt aus Fabio Chigi: Monasterium Westphaliae Urbs, aedificia, incolae ac mores [Die Stadt Münster, ihre Gebäude, Einwohner und Sitten]. Zitiert nach: Hermann Bücker: Der Nuntius Fabio Chigi (Papst Alexander VII) in Münster 1644-1649: nach seinen Briefen, Tagebüchern und Gedichten, In: WZ Nr. 108, 1958, S. 45-47.)

zum Seitenanfang
© Stadt Münster 1998 - Impressum