Münster muß sauber werden: Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung


Ruhestörung

Prostitution

Sperrstunde

Schweine


  

Schweinehaltung, Stadtansicht Münsters von Westen, 1570 (Ausschnitt - Bildnachweis)
  
Gleich zweimal betraf eine stadträtliche Anweisung ein ganz besonderes Problem, das es zu beseitigen galt: die vielen freilaufenden Schweine auf den Straßen, über die sich einige Gesandte beschwert hatten. Im Vergleich zu den europäischen Großstädten, aus denen die hohen Diplomaten angereist waren, bot Münster noch ein recht ländliches Bild. So bemerkte etwa der Hausgeistliche des französischen Hauptgesandten Longueville, daß Münster von seinen Gebäuden her so prächtig wie Orléans sei, aber soviele Schweine in den Gassen herumliefen wie es Hunde in Paris gäbe.
Sogenannte Bottmeister waren als eine Art Polizeidiener für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung zuständig. Sie sorgten dafür, daß Bettler, Fremde und andere unerwünschte Personen aus der Stadt verwiesen wurden, gingen gegen öffentliche Ruhestörung und Prostitution vor und informierten die Bevölkerung über wichtige Ratsbeschlüsse. Um die allgemeine Sicherheit und Ruhe auf den Straßen - vor allem während der Nacht - zu fördern, wurde ab 1646 für das Gesinde ein nächtliches Ausgangsverbot verhängt. Auch die jährlichen Karnevalsfeiern erschienen dem Rat der Stadt als Sicherheitsrisiko; er schränkte die ausgelassene Festlichkeit durch das Verbot, Masken zu tragen, ein.
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