Lebensmittelversorgung: Der edle Herr versorgt sich selbst!


Selbstversorgung

Fleischversorgung

Überfall


   Die größeren Gesandtschaften stellten eigene Einkäufer ein, die im Umland frische Lebensmittel erstanden. Zudem beschäftigten die vornehmsten Gesandten eigene Köche und Bäcker, so daß sie nicht auf das Angebot der münsterischen Garküchen und Bäckereien zurückgreifen mußten, die ebenfalls zur Verköstigung der Gäste eingerichtet wurden. Als im Jahre 1647 schwedische Truppen das Gebiet um Münster unsicher machten, flohen viele Bauern mit ihren Tieren in die Kongreßstadt. In dieser Notlage stiegen die Lebensmittelpreise auf das Doppelte, so daß viele Gäste nun doch auf westfälische Kost zurückgreifen mußten. Ein Colmarer Gesandter bezeichnete in diesem Zusammenhang den westfälischen Pumpernickel als "mund- und magenschreckend", und auch der Schweizer Gesandte Wettstein reagierte ähnlich unerfreut. Er betitelte die Speisen seiner Gastgeberinnen und Gastgeber als seltsames, versalzenes Gefräß, "das alles in gesalzener Butter gleichsam schwimmen muß". So kam es auch schon einmal vor, daß Bestechungsgelder unter den Verhandelnden - und Bestechungen waren an der Tagesordnung - in Form von Naturalien wie Käse, Wild, Fisch und Wein den Besitzer wechselten.
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