Öffentliche Gebäude der Bürger: Das Rathaus


Rathaus

Krameramtshaus

Schohaus


  

Rathaus, Aufnahme um 1890 (Bildnachweis)

  
Das gotische Rathaus ist das wichtigste und repräsentativste öffentliche Gebäude Münsters. Im Jahr 1250 wurde es an der heutigen Stelle zum ersten Mal erwähnt. Es weist im Grundriß eine deutliche Zweiteilung in die Ratskammer, den Ort der Ratssitzungen, und die Bürgerhalle, den Versammlungsort der stimmberechtigten Bürger (Gemeinheit) auf. Die Lage direkt gegenüber dem Haupttor des landesherrlich-bischöflichen Dombereiches kann als selbstbewußter Hinweis der Bürgerschaft auf städtische Freiheit und Selbstverwaltung gedeutet werden.
Die Glanzzeit des Rathauses war die Zeit des Westfälischen Friedens. Zu Beginn des Kongresses vergab der Rat an den Maler und Künstler Everhard Alerdinck den Auftrag, das Rathaus zu verschönern. Der Rat ließ den Giebel des Rathauses im Jahre 1646 eigens neu "illuminieren", d. h. mit guter Ölfarbe und Bleiweiß anstreichen. Alerdinck hat damals auch die großen Figuren in den Bogenzwickeln des Erdgeschosses gemalt bzw. erneuert.
Der Rat der Stadt empfing in der Ratskammer die hohen Gäste des Kongresses. Ein offizieller Teil des Empfangs war der Empfangstrunk für die Gesandten aus dem Pokal, dem sogenannten "Goldenen Hahn" (1621). Noch heute wird für besonders wichtige Gäste der Stadt diese alte Tradition gerne wahrgenommen. (Foto mit Kronprinz Willem-Alexander) Der wohl bedeutendste Tag für das Rathaus war der 15. Mai 1648. An diesem Tag wurde in der Ratskammer der spanisch-niederländische Friede beschworen. (Gemälde von Gerard Ter Borch) Dieses Ereignis führte dazu, daß die Ratskammer bis heute als Friedenssaal bekannt ist. Die Gesandtenporträts an den Wänden der Ratskammer erinnern an diese bedeutende Begebenheit. (Stahlstich des Friedenssaales, um 1849)
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