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Herzog Christian
Schlacht bei Stadtlohn
Kriegslasten
Bevölkerungsverluste
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Der "Tolle Christian"
auf Kriegszug, um 1623 (Ausschnitt -
Bildnachweis)
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Münster war während des Krieges von ernsthaften Belagerungen,
Eroberungen und größeren Einquartierungen weitgehend verschont geblieben.
Westfalen hatte nur kurze Zeit, während der ersten Kriegsjahre, im Mittelpunkt der
Auseinandersetzungen gestanden. Zwischen 1621 und 1623 hatte sich der protestantische
Feldherr Herzog Christian von Braunschweig in der Region festgesetzt. Viele Städte
und Ortschaften, darunter Paderborn, Soest und Lippstadt, wurden von seinen Truppen
erobert, besetzt oder gebrandschatzt. Erst am 6. August 1623 konnte der "Tolle
Christian" bei Stadtlohn im westlichen Münsterland von einem kaiserlichen
Heer unter Tilly vernichtend geschlagen werden. Bis zum Kriegsende war Westfalen
dann eher ein unbedeutender Nebenschauplatz, das vor allem als Durchzugs- und
Kontributionsgebiet von fast allen Kriegsparteien genutzt wurde.
Um die direkte Macht im Lande stritten sich mit wechselndem Erfolg vornehmlich
Hessen und Kaiserliche. Die Stadt Münster bewahrte dabei als kaiserlich-katholische
Garnisonsstadt stets größtmögliche Eigenständigkeit - ein Erfolg,
der nicht zuletzt ihren gut ausgebauten Verteidigungsanlagen zu verdanken war.
So konnten 1633 und 1634 die beiden einzigen ensthaften Versuche der Hessen,
die Stadt zu erobern, mühelos abgewiesen werden. Dennoch mußte
auch Westfalen den Preis des Krieges zahlen - nach 30 Jahren der
Auseinandersetzung waren weite Landstriche wirtschaftlich zerrüttet,
und es gab große Bevölkerungsverluste zu beklagen. Münster
selbst hatte der Krieg nach grober Schätzung rund 800.000 Reichstaler
gekostet - ein für die damalige Zeit enormer Preis für die Rettung von Land und Leben.
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